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Genre:
Sportspiel

Voraussetzungen:
P II 350 MHz, 64 MB RAM, 200 MB auf der Festplatte, 3D-Karte mit mind. 16 MB

 

 

Tennis Masters Series
(Microids / Virgin Interactive, für PC CD-ROM)

 

Eines vorweg: Tennis Masters Series ist eines der besten Tennis-Games der letzten Jahre auf dem PC. Eine klare Aussage. Wirklich? Nein, nicht wirklich. Tennisspiele sind momentan etwa genauso out wie der Sport es auch im Fernsehen ist. Mangels Konkurrenz hat also Tennis Masters Series grandiose Chancen, sich in die Spitzengruppe zu katapultieren.

Aber ist es deshalb auch ein Spiel, das man gerne spielt? Ist es nur die schönste Gurke oder verbirgt sich hinter dem offenbar ungeliebten Genre eine Paradiesfrucht?

Fangen wir mit den Spielmodi an. Im Menübildschirm wählen wir, ob wir nur einen kurzen Schaukampf austragen wollen oder ob wir unser Alter Ego ein Stück durch das Turnierjahr eines Tennisspielers begleiten wollen. Entscheiden wir uns für letzteres, so müssen wir uns durch die 9 Turniere der Masters Series kämpfen, inklusive Qualifikation. Wer in diesen Turnieren genug Weltranglistenpunkte sammelt, darf anschließend noch am Masters Cup teilnehmen, sozusagen der Weltmeisterschaft der Tennisspieler.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg durch viele Sätze und gegen viele Gegner. Wie im wirklichen Leben gibt es Grundlinienspieler, Angriffsspieler oder Allrounder. Auch Sie können sich für einen von 68 Spielern entscheiden und so Einfluss auf Ihren Spielstil nehmen.

Nach kurzem Intro stehen Sie dann irgendwann schließlich tatsächlich auf dem Platz und können loslegen. Zunächst fällt die Grafik ins Auge. 3D - natürlich, doch sind die Spieler recht eckig geraten und bewegen sich auch nicht ganz so toll animiert, wie man es von Fußballspielen mittlerweile gewohnt ist. Die voreingestellte Fernsehperspektive lässt einen zudem oft im Unklaren darüber, wo sich der Ball gerade befindet, so dass man manchmal wie ein Blinder über den Platz irrt. Besser ist hier die Schulterkamera, aus der Tomb Raider Perspektive wird die Ballfindung doch wesentlich erleichtert.

Wer tatsächlich in die richtige Richtung gelaufen ist, muss nun "nur" noch den Ball schlagen, bevorzugt so, dass der Gegner ihn nicht mehr erreicht. Und dies ist der Punkt, an dem Tennis Masters Series Federn lassen muss. Mit vier Tasten - wahlweise auf der Tastatur oder auf dem Gamepad - können Sie zwischen Topspin, Slice, flachem Ball oder Lob wählen. Zusätzlich geben Sie dem Ball mehr oder weniger Länge und lenken ihn in eine bestimmte Richtung. Das ist die Theorie. In der Praxis funktioniert das leider nicht überzeugend. Nach ein paar Minuten trifft man den Ball zwar, doch die Richtung kann man oft nicht wirklich beeinflussen. So bleibt es unerklärlich, warum man einen langen Ball in die linke Ecke plant, die Filzkugel aber tatsächlich irgendwo im Halbfeld landet und einem vom Gegner um die Ohren gehauen wird.

Zusätzlich vermiesen kleinere Fehler wie häufige, ebenso unerreichbare wie unrealistische Schmettereschläge von der Grundlinie die Laune. Fehler macht keiner der Spieler. Punkten kann man nur, wenn man den Gegner so ausspielt, dass er den Ball nicht mehr erreicht. Mit dieser Steuerung in der Tat eine Herausforderung. Leider eine, die langweilig wird mangels Abwechslung. 4 Grundschläge, die nur seltenst variiert werden, sind einfach zu wenig, um Dauermotivation aufkommen zu lassen.

Über eventuell bestehende andere Möglichkeiten, das Spiel zu gestalten, vergisst das bescheidene Handbuch leider aufzuklären. So bleibt ein technisch solides, kurzfristig spaßiges, aber auf Dauer leider einfach uninteressantes Tennisspiel, das der Fan sich anschauen sollte, zumal er wenig Alternativen hat, das man aber deutlich besser hätte machen können, wie Virtua Tennis für das Dreamcast beweist.

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