Dr. Nathan
Conrad (Michael Douglas) ist ein Bilderbuchamerikaner. Erfolgreich
im Job, ein netter Mensch und ein toller Familienvater. Klar, dass
seine achtjährige Tochter und seine junge Frau ihn lieben.
Am Vorabend von Thanksgiving könnte sein Leben nicht besser
sein.
Dann kommt
ein Notruf, der gute Doktor kann nicht nein sagen und begutachtet
eine traumatisierte Patientin (Brittany Murphy). Natürlich
macht er seine Sache gut und geht schließlich zufrieden nach
Hause.
Am nächsten
Morgen ist seine heile Welt nur noch ein Scherbenhaufen. Seine kleine
Tochter wurde entführt und schnell meldet sich ein Erpresser
per Telefon. Doch an Geld ist er nicht interessiert, vielmehr geht
es nur um eine sechsstellige Nummer. Klingt leicht, ist es aber
nicht, denn diese Nummer ist im Gehirn des traumatisierten Notfalls
vom Vortag verschüttet. Für Dr. Conrad beginnt ein Wettlauf
gegen die Zeit, denn die Entführer geben ihm nur knapp 9 Stunden,
danach stirbt seine Tochter.
Während
Conrad überhaupt nicht weiß, um was es geht, erfährt
der Zuschauer bereits im Vorfeld, wer der Entführer ist. Patrick
Koster (Sean Bean) braucht die Nummer, um an einen 10 Millionen
Dollar Rubin zu kommen, einen Rubin, den er mit seiner Bande zehn
Jahre zuvor geraubt hatte und um den er von einem Bandenmitglied
betrogen wurde.
Dieses Setup
hätte - ähnlich wie Vorbild Payback mit Mel Gibson und
Gary Sinise als Gegenspieler - zu spannenden Duellen guter Schauspieler
führen können. Einerseits der Kampf um die Nummer zwischen
Dr. Conrad und seiner Patientin Elisabeth, andererseits der zwischen
Vater Conrad und Entführer Patrick. Doch leider verzettelt
sich das Skript zwischen diesen beiden Konstellationen. Nur ansatzweise
zeigen die Darsteller, was sie können und was die Story sie
hätte zeigen lassen können. Doch bevor die Tiefen der
Psychen richtig ausgelotet und gegeneinander ausgespielt werden
können, pfuscht Regisseur Gary Fleder mit einer Unterbrechung
Dazwischen. Mal taucht ein Detective auf, mal wird Dr. Conrads Frau
aktiv, mal fliehen der Doc und seine Patientin per Auto.
Das zerstört
das Bild vom Psychoduell und rückt den Film näher an einen
Actionstreifen. Schlecht ist er deswegen nicht, aber er ist dann
als Action-Thriller doch nur noch solide. Das schon früh vorhersehbare
Ende und die gegen Schluss etwas konfus verlaufende Story verhindern
einen durchgehenden Genuss.
Schauspielerische
Lichtblicke sind die Damen. Famke Janssen als wegen eines gebrochenen
Beins ans Bett gefesselte Ehefrau macht mit intensivem Spiel eine
gute Figur und Brittany Murphy als verstörte Patientin wirkt
so hilflos, dass man am liebsten selbst in den Film springen und
helfen würde. Dagegen fällt Michael Douglas mit mittlerweile
sattsam bekannter Mimik und etwas uninspiriertem Spiel leicht ab.
Was bleibt?
Ansehen, mitfiebern, ein bisschen Spaß haben, vergessen und
ein Bier trinken gehen.
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